Triggerpunkte und extrem schmerzhafte Punkte
Triggerpunkte, auch bezeichnet als Trigger Points, sind Muskelfasern mit erhöhter Spannung, die bei Druck Schmerz provozieren. Dies betrifft jedoch nicht nur eine Überempfindlichkeit innerhalb des Muskels (Ort des Drucks), sondern auch den Schmerz, der auf entfernte Segmente übertragen wird (gemäß dem Schema eines gegebenen Punkts).
- Latente Triggerpunkte lösen keine klinischen Symptome aus, wenn sie nicht gedrückt werden. Latente Triggerpunkte verursachen bei ihrer Reizung lokale und ausstrahlende Schmerzen, aber die Befreiung von Druck bewirkt, dass Schmerzen und andere Symptome verschwinden.
- Aktive Triggerpunkte sind diejenigen, die für die auftretenden Symptome verantwortlich sind. Wenn der Therapeut während der Reizung des Punktes die Symptome hervorruft, wegen der sich der Patient gemeldet hat, bestätigt dies die Aktivität des Ortes.
Ein wichtiger Faktor für die Therapie ist das Vorhandensein zahlreicher Triggerpunkte in einem kleinen Bereich. Am häufigsten stellt sich dann heraus, dass sich aus der gesamten Anhäufung ein Punkt hinsichtlich der Frage der provozierten Symptome signifikant unterscheidet – der aktive Punkt. Seine hohe Aktivität bewirkt, dass andere Punkte gereizt werden und auch die Symptome beeinflussen, aber in geringerem Maße – die Satelliten-Punkte. Im therapeutischen Verfahren ist es wichtig, den aktivsten Punkt zu finden und an ihm ordnungsgemäß zu arbeiten, da dies die Beruhigung der übrigen Punkte beeinflusst.
Triggerpunkte kommen in nahezu allen Muskeln vor, sowohl in verkrampften Muskeln und Muskeln mit erhöhter Spannung als auch in gedehnten Muskeln und denen mit reduziertem Tonus. Die Lokalisation der Triggerpunkte beschränkt sich nicht nur auf die Muskelbäuche, sie können auch innerhalb der
- Sehnen
- Bänder und
- Knochenhaut (Periost) auftreten.
Häufig tritt Kribbeln, Brennen oder Jucken in einem entfernten Teil des Körpers auf. Lokale Schmerzen bei Druck sind ein charakteristisches Symptom von Triggerpunkten, aber nicht das einzige, weshalb die Druck-Überempfindlichkeit, die durch lokale Ischämie, Gewebenarben oder Fibrosierungen verursacht werden kann, nicht mit Triggerpunkten verwechselt werden darf. Während der Palpation lässt sich erfühlen, dass die Muskelfasern von Triggerpunkten die Gestalt von Beulen oder Körnchen haben, die lokal sehr empfindlich sind. Triggerpunkte haben in Abhängigkeit vom Zustand des Patienten die folgende Form: eine aktive oder eine latente.
Methoden zur Behandlung von Triggerpunkten und maximalen Schmerzpunkten
Die Methoden zur Behandlung von Triggerpunkten und maximalen Schmerzpunkten umfassen Maßnahmen zur Deaktivierung eines bestimmten Ortes. Bei den Techniken der Freisetzung der Punkte sind zu unterscheiden:
- Ischämische Kompression auch als Druck bezeichnet. Die Technik besteht darin, Druck auf den aktiven Punkt auszuüben, bis die Beschwerden gelindert werden. Die Deaktivierung des Punktes erfolgt aufgrund einer Reaktion auf die Blockierung des Blutkreislaufs, die nach der Aufhebung des Drucks den normalen Blut- und Lymphkreislauf wiederherstellt. Der Druck bewirkt zunächst das Auftreten von Schmerzen, diese sollten jedoch allmählich abgebaut werden (ca. 5–15 Sekunden).
- Spray-und-Stretch-Technik verwendet die Abkühlung der Umgebung des Triggerpunkts mit einem Kühlspray und die Dehnung von verkrampftem Gewebe. Es handelt sich um eine Technik, welche die Durchführung einer schmerzlosen Dehnung ermöglicht, die ein Schlüsselelement des Verfahrens ist.
- Muskel-Energie-Techniken nutzen die Arbeit an Weichteilgeweben, um verkürzte Muskelfasern freizusetzen. Es werden Techniken genutzt wie die postisometrische Relaxation (PIR-Technik), die reziproke Hemmung und die isokinetische Kontraktion, also eine Kombination von isometrischen und isotonischen Kontraktionen.
- Positionelle Entspannung beruht auf dem Legen einzelner Körpersegmente in eine entspannte Position bei gleichzeitigem Druck des aktiven Punkts. Wenn die Dehnung der Fasern erreicht wird, verschwindet der Schmerz innerhalb weniger Sekunden. Ein wichtiger Aspekt der Technik ist die Passivität des Patienten während der Verlagerung des Körpers.
- Kinesiologie-Taping bei der Therapie von Triggerpunkten und maximalen Schmerzpunkten nutzt die Technik der „Schmerz-Kreuze”, die den Blutkreislauf stimulieren, die Versorgung des Gewebes mit Nährstoffen verbessern und die Entfernung von Stoffwechselprodukten optimieren.
- Dry Needling (trockene Nadelung) ist eine Technik, bei der ohne die Notwendigkeit einer Arzneimittelverabreichung ein Nadelstich verwendet wird. Diese Technik erfordert eine genaue Lokalisation der Punkte, weil der Einstich einen gezielten Charakter hat. Er verursacht eine Tremorreaktion und beeinflusst biomechanische Veränderungen innerhalb eines bestimmten Punktes.