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Myofasziale Therapie

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Um über myofasziale Ketten zu sprechen, muss man zunächst mit einer sehr wichtigen Struktur beginnen, nämlich der Faszie. Bis vor Kurzem wurde sie von Ärzten und Physiotherapeuten ignoriert. Inzwischen ist die Struktur und die Rolle der Faszie sowie ihr Einfluss auf das Funktionieren des Körpers bereits bekannt.

Die Faszie ist ein kontinuierliches, dreidimensionales Gewebenetzwerk, das sich über den gesamten Körper erstreckt.

Bei der Analyse der Faszie unter anatomischen Gesichtspunkten sollten drei Grundschichten der Faszie unterschieden werden:

  •  die oberflächliche Schicht
  •  die tiefe Schicht und
  •  die viszerale Schicht

Es ist auch wichtig zu wissen, dass die Faszie den Körper auf verschiedenen Ebenen ausfüllt, beginnend mit der Zellebene, über die Gewebeebene bis hin zur Organebene – Störungen auf einer Ebene bleiben in anderen Strukturen nicht ohne Spuren.

Die so verstandene Faszie ermöglicht es, global auf den menschlichen Körper und den Hintergrund der von den Patienten gemeldeten Probleme zu schauen. Sie erlaubt es auch, zu verstehen, was myofasziale Ketten sind.

Einer der ersten, der über Ketten im menschlichen Körper sprach, war A. T. Still (Entwickler der osteopathischen Medizin).

Die Behandlung anhand myofaszialer Ketten

Im menschlichen Körper befindet sich ein ausgebautes System myofaszialer Ketten, die mit einem Zelt und einem System von Schnüren verglichen werden können, die ihm die Stabilität gewährleisten. Dieses System zeichnet sich durch die Wechselwirkung einzelner Ketten aus, was die Körperhaltung, Art der Bewegung und Beweglichkeitsbereiche in den Gelenken direkt beeinflusst. Eine zu stark gespannte Kette äußert sich in Unregelmäßigkeiten in einer anderen Kette, was wiederum zu Funktionsstörungen und zur Entwicklung einer Pathologie führt. In den meisten Fällen kommt es zu derartigen Störungen infolge langfristiger statischer Überlastungen (gestörte Körperposition, stundenlanges Verbleiben in derselben Position) oder plötzlicher Überlastungen wegen Verletzungen. Dann kommt es zu einer Störung der Verschiebbarkeit von Geweben gegeneinander, die das Ergebnis des „Festklebens” auf verschiedenen Ebenen (oberflächliche Faszie – tiefe Faszie, Muskel – Faszie, intermuskuläres Septum – Faszie) ist. Die Therapie auf der Grundlage myofaszialer Ketten zielt darauf ab, die normale Gewebeelastizität und ihre Verschiebbarkeit gegeneinander wiederherzustellen. Ein weiterer Aspekt der Therapie ist das Bestreben, die Durchblutung (infolge langfristiger Überlastungen kommt es zu einer gestörten Durchblutung) und die Gewebehydratation zu verbessern. Die Idee der myofaszialen Bänder bewirkt, dass der Schmerz sehr oft weit von der Quelle lokalisiert ist. Deshalb sind die Kenntnis der Anatomie und eine detaillierte Untersuchung, die es ermöglicht, einen problematischen Ort zu finden, so wichtig.

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